Operationen
Hat das Krampfaderleiden ein bestimmtes Ausmass überschritten, wird eine Operation erforderlich, um die erkrankten Teile des oberflächlichen Venensystems zu entfernen. Gleichzeitig werden die nicht mehr funktionstüchtigen Verbindungsvenen geschlossen.
Stripping
Beim sogenannten Stripping wird nach erfolgter Durchtrennung der Einmündungsregion die erkrankte Stammvene in der Regel bis unterhalb des Knies herausgezogen. Dies geschieht durch Einführen einer Metallsonde, welche bis dorthin vorgeschoben wird. Nach Anlegen eines zweiten kleinen Schnittes kann die Stammvene dann mit Hilfe der Sonde herausgezogen werden. Andere erweiterte Krampfadern können durch kleinste 1-2 mm grosse Einschnitte herausgehäkelt und entfernt werden.
Operationen am oberflächlichen Venensystem der Beine können heute in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Vollnarkosen oder rückenmarksnahe Betäubungsverfahren sind nicht erforderlich.
Lasertherapie (EVLT)
Eine neue, beinahe schon revolutionäre Technik ist die Endoluminale Lasertherapie (EVLT) von grossen Krampfadern. Dabei werden die Venen nicht mehr herausgezogen, sondern von innen mittels eines in die Vene eingeführten Katheters verschlossen, sozusagen zugeschweisst. Hierfür bedarf es oft nur einer kleinen ca 1-2 mm grossen Inzision etwa im Knie oder Fussbereich. Über diese wird ein ultradünner Katheter in die Vene vorgeschoben und schrittweise oder kontinuierlich unter Abgabe von Laserstrahlung wieder herausgezogen.
Die Vene verschliesst sich unmittelbar danach und wird in den folgenden Wochen vom Körper selbst wie ein Bluterguss resorbiert. Nach allen diesen operativen Methoden (selbst dem Stripping der Stammvenen) ist aufgrund neuer Techniken das Tragen eines Kompressionsstrumpfes selten länger als ca. 3 bis 5 Tage nötig.
Thermo-Okklusion durch Wasserdampf
Bei diesem neuen Verfahren wird – ähnlich zur Lasertherapie – ein dünner und flexibler Katheter in die Vene eingeführt. Dieser Katheter wird unter Abgabe von Wasserdampf langsam aus der Vene herausgezogen.
Auch bei der Wasserdampf-Therapie verschliesst sich die Vene unmittelbar danach und wird in den folgenden Wochen vom Körper abgebaut. Das neue Wasserdampf-Verfahren zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass nach einem Eingriff viel weniger Beschwerden auftreten als bei allen bisherigen Therapien. Dies bei gleich guten Therapieerfolgen.
Venenverschluss durch Klebstoff-Methode
Bei diesem neuen Verfahren wird – ähnlich zu den obengenannten Methoden – ein dünner und flexibler Katheter in die Vene eingeführt. Ein spezieller Spender gibt beim Herausziehen des Katheters aus der Vene eine kleine Menge medizinischen Klebstoff ab, um die Vene zu verschliessen.
Die Vene verschliesst sich sofort und das Blut wird automatisch in die andere gesunde Vene im Bein umgeleitet.
Auch bei der Klebstoff-Methode treten wie bei der Wasserdampf-Methode während wie auch nach der Behandlung wesentlich weniger Beschwerden auf.
Die Kosten der Behandlung mit VenoSteam, VenaSeal oder Laser werden von vielen Krankenkassen (Grundversicherung) nicht übernommen.